"Was sind eigentlich Projekt- und Begegnungsreisen?" Das werde ich immer wieder gefragt. Ich habe fast 10 Jahre lang im SALEM-Projekt in Uganda gearbeitet. Es waren erlebnisreiche und tolle, aber auch schwere Jahre mit Krieg und Unsicherheit, dennoch haben mich die Menschen in ihren Bann gezogen. Jeden Tag war ich froh, dass ich dort sein konnte, dass es kein Traum war. Es war zumindest „mit“ meine Idee, Tugende Begegnungsreisen zu gründen. Dabei möchte ich Menschen die Chance geben, Afrika möglichst authentisch kennen zu lernen. Gemeinsam mit den Gästen möchten wir nicht nur touristische Pfade gehen, sondern in direkten Kontakt mit den Menschen vor Ort kommen, sehen wie sie leben, wie sie arbeiten, was sie bewegt, die Freuden, aber auch die Nöte und Sorgen kennenlernen oder gar teilen.
„Begeistert bin ich vor allem von den vielen tollen Mitreisenden, die uns bei den Tugende-Begegnungsreisen begleiten, und den wunderbaren Menschen vor Ort, die uns an ihrer Kultur, Natur und Tradition teilhaben lassen. Dazu kommt die gute Mischung aus Sehenswürdigkeiten, Naturkostbarkeiten und Erfahrungen in Ländern, die man nicht alltäglich bereist. Für mich schön: Der Besuch der SALEM-Projekte, denn so haben die Reisen vor über 15 Jahren ihren Weg genommen.”
Unter Projekt- und Begegnungsreisen verstehe ich Reisen, auf denen ich mehr als Fauna und Flora eines Landes kennen lerne. Ich habe hier die Möglichkeit die Menschen und ihre Lebensumstände, ihre Sorgen und Nöte aber auch ihre Freiheit und Unbeschwertheit hautnah zu erleben und ich habe die Möglichkeit zu sehen, wie die von Tukolere Wamu e. V. und SALEM International unterstützten Projekte durchgeführt und zum Erfolg gebracht werden. Projekt- und Begegnungsreisen ermöglichen mir einen intensiven Kontakt zu den Menschen im Land. Es sind keine durch Luxus geprägten Reisen, sondern Reisen mit den vor Ort üblichen Möglichkeiten, von den Verkehrsmitteln bis hin zu den Unterkünften - wobei immer auf Sauberkeit und Sicherheit geachtet wird.
Ich verstehe unter Projekt- und Begegnungsreisen folgendes:
Wir besuchen bei den Reisen Projekte von Tukolere und Salem. Wir kommen als Besucher (nicht Besichtiger), d.h. wir sind willkommen, wir haben Gelegenheit, mit den beteiligten Menschen ins Gespräch zu kommen, sehen, welchen Nutzen sie von dem Projekt haben. Aber wir sehen auch, wo es ein wenig klemmt, wo man noch etwas verbessern könnte. Und wir sehen, dass viele kleine Projekte den Menschen vor Ort direkt helfen, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen, ein menschenwürdiges Leben zu führen.
Begegnung heißt für mich: Begegnung auf Augenhöhe. Das bedeutet, wir kommen nicht als die Supermenschen, die alles haben und alles besser wissen, sondern wir begeben uns auf die gleiche Ebene auf der die Menschen dort leben. Wir sehen, wie sie leben, mit welchen Widrigkeiten und Problemen sie zu kämpfen haben. Aber wir sehen auch, dass die meisten, trotz offensichtlicher Armut und Benachteiligung, fröhlich sein können, lachen, singen und tanzen. Da könnten wir eine ganze Menge von diesen Menschen lernen.
Das ist mein Verständnis von Projekt- und Begegnungsreisen
Nicht nur an der Oberfläche bleiben, eintauchen in eine uns fremde Kultur und Lebensweisen, sich einlassen auf andere Denkweisen und soziale Strukturen, Kennenlernen von Problemen, die uns so fern sind, die Fröhlichkeit der Menschen im direkten Kontakt erleben und nicht als Touristenvorführung, die Schönheiten des Landes wahr nehmen und auch die täglichen Sorgen der Menschen mitfühlen, das sind die Tugende Begegnungsreisen, die den Reiseteilnehmern die Menschen und ihr Land nahe bringen.
„Das Erleben der Kultur, die Gewohnheiten der Menschen in den besuchten Ländern den Gästen nahebringen steht für mich im Vordergrund, nicht die Erholung und der Luxus.
Die Einfachheit erfahren, auch in Bezug auf die Fortbewegung und die Unterbringung.“
Unter Projekt- und Begegnungsreise verstehe ich:
- Kaum angekommen, sofort mitten drin im Leben und den Problemen der Bevölkerung. Keine normale Touristenreise.
Rainer Limann
- ein fremdes Land, eine fremde Kultur auf ganz besondere Weise bis auf seine Wurzel kennen zu lernen. Durch den Besuch von verschiedenen Projekten entsteht für mich ein besonderer Blick auf die Menschen, die in diesem Land leben. Und meine Freude darüber, wie ich mit wenig Mitteln viel Bewegung in das Leben dieser Menschen bringen kann.
Susanne K. Würzburg